Informationen für die BürgerInnen
Kommentar von Michael Schwab, NÖN, 5.11.25 Drucken E-Mail

Zum Kommentar von Michael Schwab "Wer zahlt Alternative" und meine Antwort darauf:

Der Redakteur der NÖN, Michael Schwab, hat Recht, wenn er in seinem Kommentar meint, Strom wolle jeder haben, mit Freileitungen jedoch habe niemand eine Freude.

 

Allerdings verkennt er im konkreten Fall der geplanten 110kV-Freileitung zwischen Groß Siegharts und Karlstein einen wesentlichen Gesichtspunkt der bestehenden Problematik - und somit eines der Hauptanliegen der Bürgerinitiative. Dieses besteht u.a. darin, dass die Bürger von den Betreibern des Vorhabens, aber - und das ist in einer Demokratie nicht tolerierbar - auch von den politisch Verantwortlichen hinters Licht geführt und getäuscht werden. Es geht nämlich vorrangig nicht um die vorgegaukelte Sicherung der Stromversorgung für die einzelnen Haushalte in der Region. Diese ist nicht in Gefahr und ließe sich mit minimalen Aufwand auch für die Zukunft sichern. Wenn seitens der Verantwortlichen den Bürgern versichert wird, das geplante Projekt habe „überhaupt nichts mit der Windkraft“ zu tun, gleichzeitig jedoch im Hintergrund versucht wird Verträge mit Grundstücksbesitzern für den Anschluss von Windparks und Windrädern an die geplante Leitung zu schließen, weiß man, woher der Wind weht.

 

Ja, man kann auch über Windkraft diskutieren, aber offen, ehrlich, transparent sowie unter Einbindung der Bürger, aber nicht indem man tarnt und täuscht und über die Bevölkerung drüberfährt. Dieser politische Stil ist die programmatische Fortsetzung einer Wählerverdrossenheit, welche schließlich die Bürger in die Hände rechter Verwalter treibt. Aber offensichtlich reicht die Gedankenwelt etlicher Volksvertreter nicht aus, das zu begreifen.

 

Ja, und eben weil es die Konsumenten, also die Bürger sind, welche schließlich sinnvolle Netzausbauten zahlen, ist es ihre Stimme, die gehört werden muss. Sie muss in einer Demokratie Vorrang haben vor der von Aktionären und Windkraftbetreibern - gemäß unserem Grundsatz: Unser Waldviertel - unsere Stimme!

 

Mag. Gerhard Kohlmaier

 

 

 
Bericht über Bürgerinitiative in NÖN, 4.11.25 Drucken E-Mail

https://www.noen.at/waidhofen/gegen-freileitung-widerstand-gegen-110-kv-leitung-buergerinitiative-startete-petition-496395031

 
Mit oder ohne die Bürger? Drucken E-Mail

Mit oder ohne die Bürger? Zur Diskussion über Freilandleitungen bei der Stromübertragung

In ganz Österreich wird seitens der Energiebetreiber derzeit das Stromnetz modernisiert und aus ihrer Sicht „zukunftsfit“ gemacht. Der Rückhalt der etablierten Politik ist dabei gewiss.

 

Eine gewissenhafte Planung bedeutet jedoch, vielerlei Szenarien zu berücksichtigen, sie bedeutet, Vor- und Nachteile für alle Beteiligten (für eine Gesellschaft als Ganzes, für Bürger in von Eingriffen betroffenen Landschaftsräumen, für den Tourismus, für Umwelt- und Tierwelt, für Grundstücksbesitzer und Bauern u.v.a.m.) zu berücksichtigen. Energiebetreiber sowie Konzerne, die Profite aus der Windenergie ziehen möchten, informieren die Bevölkerung unter Mithilfe der Bürgermeister über ihr Vorhaben, zumindest in Niederösterreich, einseitig und intransparent.

 

Besonders geeignet für diese Politik des Drüberfahrens und verkürzte Diskussionen scheint das Waldviertel zu sein. Arbeitsplätze sind rar, die Einkommensverhältnisse vieler Bewohner schlecht, die Überlebensszenarien vieler Bauern alles andere als rosig, mit allzu viel Widerstand seitens der Bevölkerung rechnet man nicht. Also ködert man die Bauern und Grundstücksbesitzer mit schnellem Geld in Form von Entschädigungszahlungen, mit Informationen an die Bevölkerung hält man sich zurück.

 

Gleichzeitig ruiniert man dadurch das wichtigste Kapital, welches dieser Lebensraum aufzuwarten hat: eine noch halbwegs intakte Landschaft, die man auch als „unberührte Natur“ (Waldviertel Tourismus) entsprechend bewirbt. Welch ein Wahnsinn!

 

Übrig bleibt dabei der Bürger, der so gerne in Wahlzeiten hofierte Souverän. Er organisiert sich zwar in Bürgerinitiativen, wird aber seitens der Politik eher bekämpft als beachtet. So bereitet man erfolgreich den Nährboden für das, was zahlreiche Politiker in Sonntagsreden so gerne zu bekämpfen vorgaukeln: die endgültige Verärgerung der Bürger, deren Abwendung von demokratischen Gepflogenheiten und letztlich auch ihre Empfänglichkeit für autokratisch und rechts gesinnte Schnelllöser.

 

Gerhard Kohlmaier, 30.10.2025

 
28.10. Bericht über Bürgerinitiative in der Bezirkszeitung Drucken E-Mail

Bezirkszeitung Waidhofen/Thaya:

https://www.meinbezirk.at/waidhofenthaya/c-politik/widerstand-gegen-freileitung-im-bezirk-waidhofenthaya_a7775706?ref=curate

 
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