18.9.24 Mikl-Leitner: Ein Paradebeispiel für Ignoranz und Abgehobenheit Drucken E-Mail

Mikl-Leitner: Ein Paradebeispiel für Ignoranz und Abgehobenheit

In der ZiB2 vom 17.9.24 führte Armin Wolf anlässlich der Hochwasserkatastrophe ein Interview mit der Niederösterreichischen Landeshauptfrau. Dabei lieferte die Politikerin, abgesehen von ihrer Mimik, ein Paradebeispiel für die Ignoranz und Abgehobenheit zahlreicher Spitzenpolitiker. Diese besteht darin, auf Fragen, welche die Bürger interessieren, in keiner Weise zu antworten, sondern parteipolitische Botschaften unter die Leute zu bringen.

 

Auf die Frage des Interviewers, wann der Katastrophenstatus des Landes Niederösterreich aufgehoben werde, antwortete sie damit, dass sie den ganzen Tag im Katastrophengebiet unterwegs gewesen sei, sprach von den Sorgen der Menschen, deren Dankbarkeit gegenüber den Helfern und der Politik, und meinte schließlich, dass die Aufräumungsarbeiten wohl noch Wochen und Monate dauern würden. Es hätte wohl kein Bürger angenommen, dass sich die Folgen der Katastrophe von heute auf morgen beseitigen lassen würden, die Frage von Armin Wolf war eine andere, die unbeantwortet blieb und einzig und allein dazu genützt wurde, Propaganda zu betreiben.

 

Die beschlossene Soforthilfe für Niederösterreich in Höhe von 75 Millionen ( 30 Millionen vom Land NÖ, 45 Millionen vom Bund) Euro wurde von Mikl-Leitner so gedeutet, als hätte das Land Niederösterreich alleine dafür gesorgt, diese 75 Millionen zur Verfügung zu stellen. Das entspricht nicht der Wahrheit.

 

Ob es wie beim letzten Hochwasser wieder passieren könne, dass Geschädigte mit einer Schadenshöhe von 1 Million Euro mit 100000 Euro sich zufrieden geben müssten, antwortete die Landeshauptfrau, dass das Entscheidende die rasche Hilfe sei (also nicht die Schadensabgeltung).

 

Warum die erste Warnung vor dem Ereignis durch die Landesregierung erst am Donnerstag vormittag erfolgte, obwohl schon seit Montag die meteorologischen Stationen davor gewarnt hatten, blieb unbeantwortet, die Landeshauptfrau verwies lieber auf die seitens der Landesregierung getätigten Investitionen in den Hochwasserschutz in den letzten Jahren.

 

Auf die Frage, warum das niederösterreichische Katastrophenwarnsystem im Unterschied zum steirischen so schlecht funktioniere, antwortete die

Politikerin, sie vertraue den Experten und im übrigen hätten ja auch die Bürgermeister Maßnahmen ergriffen. Der Zuhörer fragt sich, warum gibt es das landesweite Katastrophenwarnsystem dann überhaupt?

 

Auf die Darstellung des Interviewers, dass Experten behaupteten, die Landeshauptleute würden die Klimaproblematik und das Problem der Bodenversiegelung nicht genug ernst nehmen, sodass durch diese Versäumnisse das Ausmaß der Katastrophe größer gewesen sei als notwendig, meinte die Landeshauptfrau, man dürfe den Menschen so etwas nicht erzählen, denn Investitionen in den Hochwasserschutz seien das Non plus Ultra, um die Bevölkerung vor solchen Ereignissen zu schützen.

 

Schließlich fragte Armin Wolf, ob die Prioritäten innerhalb der Landeskoalition mit der FPÖ, welche die Klimakrise für Hysterie halte, sodass sie im Koalitionsabkommen kaum eine Rolle spiele, in Hinkunft nicht anders gesetzt werden sollten. Mikl-Leitner verwies darauf, dass Niederösterreich ein schönes Land sei und dass ohnedies viel getan werde und brachte u.a. ein Tullner Beispiel, wo derzeit Boden entsiegelt werde. Die zahlreichen Beispiele permanenter Bodenversiegelung durch den Bau von Einkaufszentren und anderer sinnloser Einrichtungen im Land in den letzten Jahren blieben unerwähnt.

 

Fazit des Gespräches für den Bürger: Keine Frage beantwortet, viel Lobhudelei für die eigene parteipolitische Arbeit abseits der Fragestellungen. Solche Politiker braucht kein Land!

 

 

 

 

 

 

 

 

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