10.2.20: In eigener Sache Drucken

 

Eigentlich war meine Planung noch zu Weihnachten eine andere - ich wollte bis zum 6. Jänner, also 2 Wochen, pausieren. Nun sind daraus nahezu 7 Wochen geworden. So lange Zeit habe ich in den letzten 20 Jahren des Bestehens der „Steuerini“ noch nie keine politischen, philosophischen oder Überlegungen anderer Art veröffentlicht.

Schlechtes Gewissen? Nein, im Gegenteil.

Ich habe in dieser Zeit, welche ich auch in großem Ausmaße meinem jungen Hund widmete, noch eine wesentliche Erfahrung gemacht. Ich stand nämlich einige Male am Wochenende kurz davor, wieder einen Kommentar zu veröffentlichen, gleichsam aus Gewohnheit. Im letzten Moment verzichtete ich jedoch darauf, weil mir auffiel, in der jeweiligen Sache oder Problematik viel zu wenig recherchiert zu haben.

Es ist offenkundig ein Kennzeichen des modernen Journalismus, vor allem der Verfasser von Kommentaren, zu allem und jedem, besonders aber nahezu zu jedem Zeitpunkt zu „liefern“, den Lesern scheinbar tiefere Einblicke in einen Sachverhalt oder in ein Geschehen zu präsentieren. Wenn man nun sein tägliches Brot mit dieser Tätigkeit verdient oder aber gewissermaßen auch unter Zugzwang des Herausgebers steht, dann ist dieser Drang zum Schreiben zumindest zum Teil erklärbar. Aktualität steht dann vielfach vor Qualität, das Oberflächliche steht im Vordergrund. Gerade die neuen Medien mit ihrer Vielfalt von Meinungen und Sichtweisen verleiten dazu. Die eigene Sichtweise ist dann letztlich nicht mehr als eine davon.

Diesen „Druck“ bin ich jedoch nicht ausgesetzt und ich habe es in diesen Wochen durchaus  als befreiend und bereichernd empfunden, mir die Zeit zu nehmen, mich mit einem Thema intensiver zu beschäftigen, als dies bisher manchmal der Fall war.

„Gut Ding braucht Weile“, sagt bereits ein altes Sprichwort. Die Kunst des Müßigganges im Sinne von „schöpferischem Nichtstun“, wie Siegfried Lenz diesen Zustand einmal charakterisiert hat, möchte ich auch in Zukunft bewahren.

 

Für meine Leserinnen und Leser und Interessenten an meiner Arbeit bedeutet dies, dass die Ergebnisse des von mir angestrebten skizzierten Prozesses in Hinkunft unregelmäßiger erscheinen werden als bisher. Möge es für uns alle zu mehr Klarheit bei so manchen Fragestellungen führen!