Wochenkommentar vom 19.1.2014: Die SPÖ versucht die nächste Wählertäuschung Drucken

 

Wenn Eugen Freund, der neue Euro-Superstar der SPÖ das Durchschnittsgehalt von Arbeitern auf € 3000.- brutto schätzt (Es liegt tatsächlich bei 2000.- brutto) und sich in Hinblick auf seine EU-Kandidatur vor allem auf die „vielen Gespräche mit Menschen“ freue, weil er ein „geselliger Mensch“ sei (Standard, 19.1.2014), dann passt er genau in die Klientel von überheblichen und unnützen Politikern, von denen Österreich bereits jede Menge hat.

Freund signalisiert damit nicht nur, dass er von den Lebensbedingungen der meisten Menschen in unserem Land keine Ahnung hat, er reduziert EU-Politik auch zu einem Gesellschaftsereignis, welches primär seiner Unterhaltung dient. Eine Unterhaltung, für die er im übrigen von den Steuerzahlern noch fürstlich bezahlt wird.

Letztere sollten sich daher gründlich überlegen, ob es nicht ratsamer wäre, den politisch ahnungslosen Gesellschaftstiger Freund ein Abo für die Wiener Ballsaison zu bezahlen, als ihn mittels Wählerstimme auf dem europäischen  Politparkett Unfug treiben zu lassen.

Billiger wäre das auf jeden Fall.

Die SPÖ versucht offenbar nach der Nationalratswahl die nächste Wählertäuschung. Anstatt mit Inhalten gegen eine neoliberale Politik den Wähler für eine zukunftsweisende Politik zu gewinnen, setzt sie auf ein durch die Medien bekanntes Gesicht. Aber wo keine dementsprechenden Inhalte sind, da ist die Auswahl an Personen, die auch ohne diese zu punkten vermögen, eben begrenzt. Das aber ist nichts anderes als Wählertäuschung. (Gerhard Kohlmaier)