Woko vom 6.11.: Die nächste Finanzkrise naht Drucken E-Mail

Seit dem Beginn der Finanzkrise 2008 flutet die Europäische Zentralbank und der Internationale Währungsfonds den europäischen Wirtschaftsraum mit billigem Geld. Kredite sind billig. Eine günstige Gelegenheit für viele, Geld aufzunehmen und es zu investierten. Besonders beliebt sind Investitionen in Grund und Boden sowie in Immobilien.

Letztere boomen gleichsam in allen europäischen Metropolen und eignen sich dadurch für eine spekulative Geldanlage. Man kauft Immobilien auf Pump, wartet auf einen neuerlichen Preisschub und dann verkauft man mit Gewinn. Oder aber man vermietet und versucht auf Grund steigender Mieten die Geldvermehrung in Gang zu setzen. Egal wie man sich entscheidet, wesentlich ist, dass diese Form der Geldanlage keine nachhaltigen Werte schafft, sondern auf Geldvermehrung durch Spekulation setzt.

Zahlreiche Kredite sind somit durch Hypotheken auf die erworbenen Immobilien gesichert. Allerdings steigen die Preise für Wohnungen und Mieten nur so lange, als ein urbaner Zuzug gewährleistet ist. Diesem wird, betrachtet man die demographische Entwicklung der Bevölkerung, jedoch bald Einhalt geboten sein. Die Preise werden also nicht ins Endlose steigen, sondern in naher Zukunft ist eher mit einem Preisverfall zu rechnen. Ähnlich wie 2008 die Finanz- und Bankenkrise von den USA aus die ganze Welt in einen Finanzschock versetzte, ist somit eine neuerliche Krise sehr wahrscheinlich. Deren Auslöser muss nicht unbedingt in Europa liegen, die Immobilienmärkte sind beispielsweise in China derart überhitzt, dass ein Platzen der Blase jederzeit möglich ist.

Im Wesentlichen haben die europäischen und internationalen Politiker seit 2008 nichts anderes getan, als ein bereits gescheitertes monetäres und ökonomisches System künstlich am Leben zu erhalten, damit die davon profitierenden Eliten noch kräftig für eine Umverteilung des Geldes zu ihren Gunsten sorgen können.

Diese Eliten schneiden sich auf Grund dieser Politik zwar mittelfristig auch den Ast ab, auf dem sie sitzen, aber unter Mithilfe der Politiker sorgen sie bereits vor, dass im Fall des Falles jeglicher Widerstand seitens der Völker im Keim erstickt werden kann. Der perfekte Überwachungsstaat wird immer mehr zur Realität, militärische Aufrüstung und Stärkung der Exekutive sind in allen Staaten im Gange. Bereits jetzt richten sie sich im Bedarfsfall gegen die Bürger. Wenn die Äste brechen, werden eben neue Bäume gepflanzt werden oder anders gesagt, es werden altbewährte Modelle der Unterdrückung der Massen zur Anwendung gelangen.

Gerade aus diesem Grunde ist es jetzt wichtig, dass sich zumindest Teile der Bevölkerung mit Alternativmodellen zum bestehenden System auseinandersetzen, denn sonst ist nach dem Zusammenbruch - in welcher Form er auch immer erfolgen wird - damit zu rechnen, dass die Masse der Bevölkerung von den derzeitigen Eliten in neuerliche Abhängigkeiten gedrängt wird.

 

Neue Lebens- und Wirtschaftsmodelle, neue Formen des Zusammenlebens, neue Modelle der Arbeitswelt und demokratischer Mitbestimmung gibt es bereits oder sie sind im Entstehen. Diese gilt es zu unterstützen.