Wochenkommentar vom 6.10.2013: Das Ende des politischen Söldnerwesens? Drucken E-Mail

Zwei Parteien, die noch bei der Nationalratswahl antraten, zerbröseln gerade. Während das BZÖ unter dem Parteivorsitzenden Bucher von den Wählern abgestraft wurde und den Einzug ins Parlament verpasste, schaffte Stronach mit seiner bunt gemischten politischen Söldnertruppe immerhin 5,7% an Stimmen.

Aber offenbar ist der Selfmade-Milliardär und Selfmade-Politiker von den ÖsterreicherInnen und der aus seiner Sicht viel zu geringen Gefolgschaft auf seinem Wahrheits-, Fairness- und Transparenztrip nun so enttäuscht, dass er seine Söldner aus der Partei entlässt und seine Wahlkampfdarlehen zurückfordert, ehe sie verschwunden sind.

Die Köfers und Lugers und die anderen Paradechamäleons der österreichischen Politik sind vorerst an sich selbst und an Frank gescheitert. Frank hat ein bisschen gespielt, das Spiel macht ihm nun keine Freude mehr. The game is over. Gut so. Allerdings wird ein Politiker vom fragwürdigen Format des ehemaligen Spittaler Bürgermeisters noch weiterspielen wollen und das erfordert nun ein wenig Geschick. Nicht viel, denn Eile tut nicht not, sitzt er doch derzeit als Landesrat für Fischerei und Straßenbau gut im Sattel. Eventuell braucht er dafür nun ein neues Mascherl, aber das ist nicht so sicher. Sicher scheint allerdings zu sein, dass der Söldnertruppe rund um Stronach das Geld auszugehen droht, denn wie hat Frank so oft betont: „Wer das Geld gibt, macht die Musik.“ Es bleibt nur zu hoffen, dass es für die Kärntner Söldnergarde bald keinen Anlass zum Tanzen mehr gibt. (Gerhard Kohlmaier)